Polyhymnia-Liederkranz Beuern
Polyhymnia-Liederkranz Beuern

154 Jahre Polyhmnia-Liederkranz Beuern 1869

74 Sänger fanden sich am 1. Oktober 1869 zusammen, um sich zu einem „Singverein“ zusammen zu schließen. Am Ende des Jahres waren es dann schon 100 Mitglieder, die unter der Stabführung von Lehrer Rabenau standen.
Öfter zu singen und nicht nur zufällig, neues Liedgut aufzunehmen und schöner, vollkommener singen zu lernen zur eigenen und zu anderer Freude, das waren die musikalischen Ziele der Gründer.Doch auch gesellschaftliche Aspekte sollten zu jener Zeit das dörfliche Leben in Beuern bereichern. „… und wollen hoffen, dass sich das in der ganzen Gemeinde günstig auswirken möge!“ ist aus den Worten eines der Gründer zu entnehmen.
Nicht nur in Beuern, sondern auch in der Umgebung sang der „Singverein“, der sich den Namen „Polyhymnia“ gegeben hatte, in den nächsten Jahren. Auf Wertungssingen und Wettstreiten wurde von Anfang an der eigene musikalische Stand geprüft.
Im Februar 1904 kam es in Beuern zur Gründung eines zweiten Gesangvereins, der den Namen „Liederkranz“ erhielt. Das Nebeneinander der Chöre erwies sich als fruchtbare Antriebskraft, die zu regem Vereinsleben und beachtlichen Leistungen führte.
Dies beendete der erste Weltkrieg, der für die Vereine eine Zwangspause und schmerzliche Verluste brachte. Doch schon bald nach Kriegsende begannen die Chöre wieder aufzuleben. Im Jahre 1923 übernahm ein junger Mann aus Beuern, Heinrich Schomber, die Stabführung des „Polyhymnia“. Im Oktober 1933 kam es zum Zusammenschluss beider Vereine Polyhymnia und Liederkranz. Heinrich Schomber nutzte die Möglichkeiten des verstärkten Chores, um eine weitere Leistungssteigerung zu erzielen.
Der zweite Weltkrieg unterbrach erneut den Singbetrieb. Doch bereits Ende 1945 wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen. Der Schwerpunkt lag mehr im Sektor Gemeinschaftspflege, galt es doch, viele Heimatvertriebene in das dörfliche Leben zu integrieren.
Nach 50 Jahren Chorleitertätigkeit musste 1973 Heinrich Schomber wegen Krankheit den Stab an Karl Theo Sames übergeben. Auf seine Initiative wurde 1975 ein Kinderchor gegründet, der viele Jahre bestand und die Zuhörer erfreute.
36 Jahre stand Karl-Theo Sames als musikalischer Leiter dem Chor vor. Unterstützt wurde er stets von dem jeweils 1. Vorsitzenden des Vereins. Anfänglich war dies Ewald Väth. Günther Maier begleitete ihn dann 29 Jahre bis ins Jahr 2008.
In dieser Zeitspanne wurden mehrere Jubiläumsfeste in Beuern, immer verbunden mit einem Gesangswettstreit, veranstaltet. Chöre aus nah und fern stellten sich mit Liedvorträgen einer Jury.
Auch der Gesangverein Polyhymina Liederkranz nahm an vielen Wettbewerben teil, und errang dabei viele erste Preise.
Als besonderen Erfolg kann wohl die „Goldplakette“ als Auszeichnung der musikalischen Olympiade beim Litomysl Festival (Tschechien) betrachtet werden.
Bei dieser Großveranstaltung waren Chöre aus fast allen europäischen (sogar Lappland) sowie aus nichteuropäische Ländern vertreten.
Getreu dem Motto „Musik kennt keine Grenzen“ wurden Kontakte ins Ausland geknüpft und bei Konzerten gemeinsam gesungen. So wurden bei Reisen Konzertabende in Belgien, Niederlande, Tschechien, Österreich und Italien veranstaltet. Einige der Chöre kamen auch zu einem Gegenbesuch nach Beuern.
Konzerte, die unter dem unterschiedlichsten Motto und Stilrichtungen standen, wurden ausgerichtet. Im Mozartjahr wurde in Großen-Buseck ein Konzert nur mit Mozartliedern dargebracht. In Alten-Buseck erklangen alte Filmmelodien.
In Beuern trug man gemeinsam mit einem Drehorgelorchester in der Kirche Werke von Bach, Schubert, Lüderitz und Siegler-Legel vor.
Sogar weltweit bekannte Chöre wurden eingeladen. Die Nachfrage war so groß, dass man den Saal des Holländischen Hofes dreimal hätte füllen können, als der Tölzer Knabenchor in Beuern auftrat.
Zum 125 jährigen Jubiläum veranstaltete der Jubiläumschor ein Galakonzert. An diesem Abend spielte die junge Philharmonie Marburg Lieder aus Oper und Operette.
Als Solist traten dabei der bekannte Tenor Thomas Kiesling sowie die Sopranistin Romana Noack auf.
Doch nicht nur Konzerte mit klassischer Musik wurden veranstaltet. Musikalische Frühschoppen mit Blasmusik wurden anfänglich in einem Zelt in der „Beuerner Mitte“, später dann in der Willy-Czech-Halle durchgeführt.
Ständchen zu allen festlichen Gelegenheiten sind das tägliche Brot eines Chores und werden in jedem Jahr mehrfach dargebracht.
Die Vorgaben der Gründer, „musikalische Vielfalt zu erlernen und gleichzeitig soziale Verbindungen zu schaffen und stärken“ sind bis zum heutigen Tag Ziel der Vereinsarbeit. Dies bezeugen viele Konzerte, Faschingsveranstaltungen, musikalische Frühschoppen oder gar die älteste in Beuern stattfindende jährliche Veranstaltung: Das „7-Uhr-Singen“ an Himmelfahrt mit dem Lied „Das ist der Tag des Herrn“.
Seit 2009 hat Daniel Rac als Vorsitzender die Führung des Vereins und im selben Jahr bis Ende 2010 führte Reiner Sommerlad, ein Beuerner Bub, den Taktstock.
Ende des Jahres 2010 übernahm dann Jens Kempgens die musikalische Leitung und hat sehr schnell den Chor geprägt. Ein Kinderchor wurde 2011 wieder ins Leben gerufen, 13 Kinder waren in der ersten/Gründungschorprobe anwesend. In 2013 zählt der Kinder und Jugendchor “Pollys” schon über 30 Sängerinnen und Sänger.
In 2014 hat Anna Sebök die Leitung der Pollys übernommen.
Wir blicken sehr Optimistisch in die Zukunft!

2015 feierten wir 120 Jahre Himmelfahrtssingen und Vatertagsfeier, viele Gäste und befreundete Vereine nahmen an dieser Feier teil sogar manche traditionell um 7:00 Uhr nach dem Glockengeläut.

Ab Ostern 2016 übernimmt Sarah Breitstadt die Leitung der "Pollys", Anna Sebök übergibt ihr einen Klasse Kinder-Jugendchor. Anna hat einen Super Job mit der Ausbildung der Kinder gemacht und wir danken ihr dafür. 

Aus beruflichen Gründen muss Sarah leider die Leitung der Pollys aufgeben aber wir konnten als Nachfolgerin, in zusammenarbeit mit der Beuerner E.v. Kirche, die Chordirektorin Gabriela Tasnadi für uns gewinnen. Der Kinderchor so wie der Jugendchor wurden in 2023 leider stillgelegt da jeweils nur noch ein Kind in der Probe war.